Was wir schon für Sie getan haben 2019

Das Foto zeigt die Mitglieder der Köln-Mülheimer Seniorenvertretung (von links: Sigrid Buchholz, Herbert Schumachers, Kurt Alexius, Karin Scherer, Dr. Herbert Mück)
Das Team der Köln-Mülheimer Seniorenvertretung (von links: Sigrid Buchholz, Herbert Schumachers, Kurt Alexius, Karin Scherer, Dr. Herbert Mück)

Das Jahr 2019 startete für die Mülheimer Seniorenvertretung mit dem „Ernten früh gepflanzter Früchte“: Mitte Februar beschloss der Rat der Stadt Köln, dass die Seniorenvertretung der Stadt Köln, künftig auch in den Ausschuss für Schule und Weiterbildung eine Vertreterin bzw. einen Vertreter entsenden darf. Die Initiative zu diesem Schritt war von der Mülheimer Seniorenvertretung ausgegangen, deren Anliegen im weiteren Verlauf von der Stadtkonferenz der Seniorenvertretung, der Stadtarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik, dem Ausschuss für Schule und Weiterbildung und zuletzt dem Rat der Stadt Köln übernommen wurde. Künftig hat die Kölner Seniorenvertretung deutlich mehr Möglichkeiten, in Köln Impulse zu lebenslangem Lernen zu setzen. Letzteres wird vor allem im Hinblick „Gesundheitsbildung“ und „Digitale Bildung“ zunehmend wichtiger und kann vielleicht sogar dazu beitragen, Pflegebedarf und Pflegekosten zu verringern.

Ebenfalls im Februar 2019 erfuhr die Mülheimer Seniorenvertretung, dass sie sich in einem weiteren Punkt ebenfalls erfolgreich engagiert hat (zusammen mit vielen anderen): Seit langem fordert sie, dass auf einigen Bahnhöfen der S11 Bahnsteige erhöht werden, um einen barrierefreien  Ein- und Ausstieg zu gewährleisten. Entgegen den bisherigen Aussagen von Bundesbahn und Politik werden die Bahnsteigerhöhungen nun doch schon in den bald anstehenden Ausbau der S11 mit aufgenommen werden, also nicht erst in vielen Jahren, wie es bis vor kurzem noch hieß.

Mit Stolz verteilt die Mülheimer Seniorenvertretung seit Anfang 2019 den von ihr angeregten „Mülheimer Rundgang mit Tiefgang“ in ihren Montagssprechstunden (10 bis 12 Uhr). Dank des historischen Wissens von Helmut Goldau (Geschichtswerkstatt Mülheim) entstand eine kostenlose Broschüre, die zu einem körperlich und geistig anregenden Spaziergang durch das alte Mülheim einlädt. Es handelt sich um den ersten „Rundgang mit Tiefgang“ im gesamten Stadtbezirk 9 überhaupt.

Treffen des Planungsteams „Bouleplatz Donewald“ (2. von rechts: Seniorenvertreterin Sigrid Buchholz)

Bereits seit Jahresanfang beteiligen sich die Mitglieder der Mülheimer Seniorenvertretung weiterhin aktiv in den verschiedensten Gremien und Arbeitsgruppen, wie etwa dem Runden Tisch Seniorenarbeit in Mülheim, den Treffen des Bürgervereins Mülheim, der Steuerungsgruppe des Demenz-Netzwerks Mülheim, dem Planungsteam für den neuen Bouleplatz Donewald in Dünnwald oder Seniorenfrühstückstreffen.

Zufriedene Mitgestalter des Seniorenfrühstücks der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Höhenhaus (von links: Seniorenbetreuerin Gabriele Dein, Seniorenvertreter Dr. Herbert Mück, Pfarrerin Kerstin Herrenbrück)

So stellte z.B. Dr. Herbert Mück am 21.02.2019 in der evangelischen Gemeinde Dreisamweg die von der Seniorenvertretung verteilte und sehr begehrte „Notfalldose“ vor. Zugleich erläuterte er die Aufgaben der Seniorenvertretung und ermunterte die Anwesenden, sich mit passenden Anliegen an die Seniorenvertretung zu wenden.

In ihrer Bezirkskonferenz am 07.02.2019 fasste die Mülheimer Seniorenvertretung den Beschluss, die KVB zu bitten, das Aktiv60 Ticket für Senioren dahingehend zu erweitern, dass Senioren an Werktagen auch schon vor 19 Uhr Kinder bis 14 Jahren kostenlos mitnehmen dürfen. Dadurch wird es Großeltern erleichtert, mehr mit ihren Enkeln zu unternehmen, und wird der Kontakt zwischen den Generationen gefördert. Es leuchtet wenig ein, dass Senioren in der Woche erst ab 19 Uhr Kinder bis 14 Jahren kostenlos auf KVB-Fahrten mitnehmen dürfen. Denn was sollen Großeltern und (kleinere) Kinder abends und nachts noch Großartiges unternehmen?

Ebenfalls im Februar erschien in der neuen Ausgabe von KölnerLeben (Heft 1 / 2019) der aus unseren Reihen hervorgegangene Beitrag „Mit Kraft durch Alter und Krankenhaus“. Er plädiert dafür, Kraft bis ins hohe Alter zu trainieren und selbst bei Krankenhausaufenthalten auf den Erhalt von Kraft besonders zu achten.

Ein weiterer im Februar von der Mülheimer Seniorenvertretung gefasster Beschluss betraf ebenfalls die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB): Diese werden gebeten, Kölnern, die 60 Jahre und älter sind und auf ihren Führerschein verzichten, dauerhaft ein AKTIV60 Ticket zum halben Preis zur Verfügung zu stellen. Von einem solchen Angebot würden nicht nur die betreffenden Senioren profitieren, sondern auch die KVB (mehr Umsatz), die Umwelt (weniger Schadstoffe), die Sicherheit (weniger Unfälle) und die Kölner Mobilität (weniger Autos, mehr Stellplätze).

Die erwähnten Anträge fanden (vertreten durch Dr. Herbert Mück als „Sachkundigem Einwohner“) schließlich den Weg auf die Tagesordnung des Kölner Sozialausschusses und wurden auch in der Presse diskutiert. Da sich im Sozialausschuss keine Mehrheit fand, wurden die Anträge von der Fraktion die Linke als Dringlichkeitsanträge übernommen und so – nach einer Überarbeitung –  in die Juni-Sitzung verschoben. Dort fand sich dann zumindest für den Antrag über den Führerscheinverzicht eine Mehrheit. Der Beschluss sieht nun vor, dass Kölnerinnen und Kölner die ab dem 60. Lebensjahr Ihren Führerschein abgeben, zumindest für ein Jahr ein deutlich vergünstigtes Aktiv60 Ticket erhalten. Dieses Vorhaben ist als Modellversuch für einen Zeitraum von 5 Jahren vorgesehen. Wie es dann weitergehen wird, soll eine abschließende Auswertung des Vorhabens zeigen.

Ein weiterer von der Mülheimer Seniorenvertretung auf den Weg gebrachter und von der Kölner Seniorenvertretung unterstützter Antrag wurde dagegen im Sozialausschuss abgelehnt: Der Antrag betraf die Regelung, dass Senioren mit einem Aktiv60 Ticket in der Woche erst ab 19 Uhr 3 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren kostenlos mitnehmen dürfen. Diese relativ lebensfern wirkende Regelung wollte die Seniorenvertretung dahingehend erweitern, dass es keine zeitlichen Grenzen mehr für eine Mitnahme geben sollte. Unter anderem hatte Seniorenvertretr Herbert Mück darauf hingewiesen, dass bei Fahrten mit der Bundesbahn Enkel kostenfrei ihre Großeltern begleiten dürfen.

Einem dritten Antrag des Mülheimer Seniorenvertreters stimmte der Sozialausschusschuss in seiner Junisitzung dagegen einstimmig zu. Mück war aufgefallen, dass sich die Nordseite der Hohenzollernbrücke nicht nur für Rollstuhlfahrer, sondern auch für Fahrradfahrer zu einer Falle entwickeln kann. Während man rechtsrheinisch auf einer Rampe barrierefrei auf die Brücke gelangt, gibt es linksrheinisch nur einen vielstufigen Treppenabgang. Das rechtsrheinisch angebrachte Warnschild ist nicht nur ungünstig platziert, sondern auch durch zahlreiche Aufkleber verdeckt und dadurch unlesbar. Schon in der Ausschusssitzung sagte die Verwaltung zu, diesem Missstand bald abzuhelfen.

Dr. Herbert Mück bei seinem Begrüßungswort auf der Fachtagung „Mit Biss ins Alter“ am 20. März 2019 in der Karl-Rahner-Akademie

Dass es für die meisten politischen Anliegen eines langen Atems bedarf, erfuhr die Mülheimer Seniorenvertretung auch bei anderen Themen. So setzte sich das Team bereits zu Beginn des Jahres für eine Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung älterer Kölnerinnen und Kölner ein. Erst am Ende des Jahres fasste die Stadtarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik dazu einen an den Gesundheitsausschuss der Stadt Köln gerichteten Beschluss. Danach soll der Gesundheitsausschuss die Kölner Verwaltung beauftragen, eine allgemein zugängliche Informationsquelle zu schaffen, welche die derzeitige „Kölner zahnmedizinische Versorgung im Alter“ erläutert. Weitere konkrete Forderungen zur Verbesserung der Versorgungssituation konnte die Mülheimer Seniorenvertretung nicht durchsetzen. Die Stadtarbeitsgemeinschaft konnte sich lediglich dazu durchringen, den Gesundheitsausschuss um eine „Petition“ zur verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung zu bitten.

Immerhin stimmte die Stadtarbeitsgemeinschaft auch einem Mülheimer Antrag zu, bei dem es um den Zugang zu Toiletten im öffentlichen Raum geht. In diesem Antrag wird die Verwaltung gebeten, möglichst bald das Konzept „Happy Toilet“ in Supermärkten zu bewerben. Dabei geht es darum, dass Supermärkte nicht nur ihren Kunden, sondern der Öffentlichkeit Toiletten zur Verfügung stellen. Im Gegenzug erhalten sie eine kleine Aufwandsentschädigung durch die Stadt Köln.

Schließlich regte die Mülheimer Seniorenvertretung noch zwei Verbesserungen im Hinblick auf die nächste Wahl der Kölner Seniorenvertretung an. So sollen Kandidatinnen und Kandidaten in den von der Stadt Köln versandten „Kandidatenprofilen“ künftig mehr Raum erhalten, sich mit ihren Vorhaben und Schwerpunkten vorzustellen. Außerdem sollen die Bewerberinnen und Bewerber eine mögliche Parteizugehörigkeit offenlegen. Das Protokoll der Sitzung der StadtAG Seniorenpolitik finden Sie, wenn Sie diesen Link anklicken.

Die zuletzt genannten Punkte hatte die Mülheimer Seniorenvertretung in die Juni-Sitzung der Bezirksarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik eingebracht.

In der April-Ausgabe von Kölner Leben erschien ein aus unseren Reihen hervorgegangener Artikel zum Thema „Das Pflegedrama eindämmen“ und in der Juni-Ausgabe ein Beitrag zum Thema „Homosexualität: Was ändert sich im Alter?“

Mit Wirkung zum 30. Juni 2019 legten der Sprecher Dr. Herbert Mück und die stellvertretende Sprecherin Sigrid Buchholz ihre Ämter nieder. Auslöser war der fehlende Rückhalt durch Seniorenvertreterinnen und -vertreter anderer Stadtbezirke auf der April-Sitzung der Stadtarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik. Mehrere „Kolleginnen“ und „Kollegen“ hatten sich am Vorabend der Sitzung ohne Wissen von Buchholz und Mück abgesprochen zu beantragen, dass die von

Sigrid Buchholz und Dr. Herbert Mück legten zum 30.06.2019 ihre Ämter als Seniorenvertreter und Sprecher der Seniorenvertretung Mülheim nieder. (Foto Rademacher)

Mück eingebrachten Mülheimer Anträge zur Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung älterer Kölnerinnen und Kölner kurzfristig von der Tagesordnung abgesetzt werden. Obwohl Mück darauf hinwies, dass er angesichts eines solch unkollegialen Verhaltens zurücktreten würde, setzten seine „Kollegen“ dennoch ihren Absetzungsantrag durch. Um die Kontinuität ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit zu gewährleisten und offene Vorhaben noch ausreichend lange begleiten zu können, traten Herbert Mück und Sigrid Buchholz nicht sofort, sondern erst zum 30.Juni zurück. Beide bedauerten diesen Schritt sehr, da sie sich stets aus ganzem Herzen für Seniorenanliegen eingesetzt und mit ihren Kolleginnen und Kollegen der Mülheimer Seniorenvertretung bis zuletzt ein sehr gutes Team gebildet hatten. Aufgrund seines Rücktritts schied Herbert Mück auch als Mitglied des Sozialausschusses, als stellvertretendes Mitglied des Gesundheitsausschusses und als Mitglied im Beirat von Kölner Leben aus. Mit dem Rücktritt von Sigrid Buchholz endete deren Mitgliedschaft im Ausschuss für Stadtentwicklung.

Heinz-Peter Bourry

Für die beiden Ausgeschiedenen rückten Heinz-Peter

Agob Ademann

Bourry und Agop Ademann als neue Mitglieder in die Mülheimer Seniorenvertretung nach.

Zum Sprecher wählte das neue Team Kurt Alexius und zu seinem Stellvertreter Heinz-Peter Bourry.

Kurt Alexius, neuer Sprecher der Seniorenvertretung Mülheim

Heinz-Peter Bourry übernahm auch das Amt eines stellvertretenden Mitglieds im Gesundheitsausschuss.

 

 

Dr. Herbert Mück erklärte sich bereit, die Mülheimer Seniorenvertretung weiterhin im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen, insbesondere diese Website sowie den Kontakt zur Presse zu pflegen.

Als wichtigstes wichtigstes Projekt widmete sich das neue Team der Mitorganisation der Kölschen Weihnacht, die mit großem Erfolg am 2. Dezember in der Mülheimer Stadthalle mit mehr als 600 Besuchern stattfand.