Sich auch im Alter weiterbilden

Im Jugend-Hilfeausschuss des Rats der Stadt Köln gibt es einen  Seniorenvertreter (als sachkundigen Einwohner), nicht aber im Ausschuss für Schule und Weiterbildung. Wir meinen, dass dies kein gutes Signal ist. Es klingt fast so, als würde Weiterbildung für ältere Menschen keine Rolle mehr spielen. Bildung verbessert jedoch nachweislich die Aussichten auf eine bessere Gesundheit, ein längeres Leben, ein höheres Einkommen und eine größere Lebenszufriedenheit. Letztendlich spart sie der Gesellschaft sogar Kosten. Wenn ältere Menschen über mehr „Gesundheitswissen“ verfügen, werden sie sich gesünder verhalten und weniger Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte benötigen. Zu den großen Hoffnungen im Pflegebereich gehört die Erwartung, dass mit zunehmender Digitalisierung  (Stichwort „Smarthome“) Pflegende von Alltagsaufgaben entlastet werden. Dies könnte der Fall sein, wenn Pflegebedürftige alleine durch Wortkommandos technische Einrichtungen in Gang setzen zu können. Dies setzt allerdings voraus, dass die Betreffenden über ausreichendes „digitales Wissen“ verfügen. Zu den Hauptbedürfnissen älterer Menschen gehört, dass sie möglichst lange im vertrauten Wohnumfeld leben können. Wenn dieses an wichtigen lokalen Angeboten „ausblutet“, etwa weil  immer mehr Bankfilialen schließen, dann reicht es nicht, ältere Kunden auf die Ausweichmöglichkeiten zu verweisen, wie etwa elektronische Geldausgabegeräte und Online-Banking. Denn der Umgang mit diesen Alternativen erfordert ebenfalls besonderes Wissen. Die Seniorenvertretung macht sich daher dafür stark, dass „Bildung im Alter“ auch in der Kölner Stadtpolitik ankommt. Am 26.06.2018 konnte sie die Mülheimer Bezirksarbeitsgemeinschaft Seniorenpolitik dafür gewinnen, an die nächst höhere politische Instanz eine „Anregung“ zu richten: Der Rat der Stadt Köln möge seine Hauptsatzung dahingehend ändern, dass die Seniorenvertretung künftig auch im Ratausschuss für Schule und Weiterbildung durch einen „Sachkundigen Einwohner“ vertreten wird. Dieser darf nämlich mitdiskutieren und Anträge stellen.

Die Fähigkeit zu lernen endet nicht mit dem Ruhestand (auch wenn der Begriff dies nahelegt). Im Sinne von „Altern als Chance“ möchten wir Sie daher ermutigen, die schon jetzt bestehende Vielfalt an Bildungsangeboten im Kölner Raum zu nutzen. Im Folgenden haben wir für Sie einige Anregungen und Kontaktadressen zusammengestellt.

Vertiefte Informationen zum Thema finden Sie in folgendem Mitte 2018 erschienenen Buch:

  • Schramek, Renate / Kricheldorff, Cornelia / Schmidt-Hertha, Bernhardt / Steinfort-Diedenhofen, Jutta (Hrsg.): Alter(n) – Bildung – Lernen. Ein Handbuch. Kohlhammer 2018. ISBN 978-3-17-32751-1. 335 Seiten. Euro 39,00

 

 

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