Wir wollen der Gesellschaft etwas zurückgeben –
12 Höhenhauser Seniorinnen nähen in Heimarbeit 1.200 „Schnüsslappe“
06.04.2020 Sofort nachdem sie von der Idee erfahren hatten, erklärten sich 12 Seniorinnen des Stadtteils Höhenhaus bereit, in Heimarbeit 1.200 „Schnüsslappe“ zur Bewältigung der Corona-Krise zu nähen. „Wir wollen uns durch unser Engagement bei denen bedanken, die so viel Rücksicht auf uns nehmen. Vielleicht können wir so auch der Gesellschaft etwas zurückgeben“, erklärten Inge Ullendahl und Brigitte Goldau. Die beiden Sprecherinnen des SeniorenNetzwerkes hatten von Frank Nieder, in Höhenhaus aktiver
Sozialmanager der Antoniter-Siedlungsgesellschaft (ASG), erfahren, dass es in den ASG-Seniorenwohnungen und bei den ASG-Mitarbeiten dramatisch an Schutzmasken fehlt. Innerhalb kürzester Zeit gelang es den beiden aktiven Damen, 12 nähererfahrene Seniorinnen für das Projekt zu gewinnen. Da der Begriff „Atemschutzmaske“ auf „Stoffmasken“ nicht zutrifft und in falsche Sicherheit wiegen könnte, einigte man sich schnell darauf, „Schnüsslappe“ nach einer bewährten Vorlage aus dem Internet herzustellen. Sobald ein Paket aus 50 Stück fertiggestellt ist, wird dieses von der ASG abgeholt, bei 60 Grad gewaschen und gemeinsam mit einer ausführlichen Gebrauchseinleitung in eine luftdichte Plastiktüte verpackt und an Höhenhauser Senioren*innen verteilt, vorab an Bewohner von ASG-Wohnungen. Ein großes Kontingent „Schnüsslappe“ geht zudem an die ASG-Mitarbeiter. Wie Senioren
Netzwerker Dr. Herbert Mück im Gespräch mit Frank Nieder erfuhr, bestehen die doppellagigen „Schnüsslappe“ aus bei 60 Grad waschbarer Baumwolle. Um diese häufig genug zu reinigen, braucht man nicht jedes Mal eine Waschmaschine in Gang zu setzen. Es reicht, den „Schnüsslappe“ in einem Topf auf einem Herd mit etwas Wasser und Waschpulver ausreichend zu erwärmen. Weitere Tipps zum hygienegerechten Umgang mit dem „Schnüsslappe“ enthält die ihm beigefügte Gebrauchsanleitung. Dazu gehört der Hinweis, die Maske stets nur am Tragegummi anzufassen. Ohne Zweifel haben die 12 Höhenhauser Seniorinnen nicht nur das Gefühl, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können. In einer Zeit der Ohnmacht vermittelt ihnen ihr Engagement auch die Erfahrung, etwas bewirken und ihre mitunter schon lange ruhende Talente wieder aufwecken und nutzbringend einsetzen zu können.